Kilometer heute: 33,10
Kilometer gesamt: 293,50
Höhenmeter bergauf: 1821m
Wetter: bewölkt/Regen/sonnig 28C°
Unterkunft: Hotel Santa Caterina 63.00€
Der Vesuv war immer ein großes Ziel von mir, endlich konnte ich ihn besteigen und umrunden. Dachte ich zumindest. Leider wurde mir ein Strich durch Rechnung gemacht.
Neapel verliess ich um 06:00 Uhr morgens. Dass diese Stadt vermutlich nie schläft, konnte man am emsigen Treiben der Bewohner beobachten. Ich habe noch nie eine Stadt erlebt in der es um diese Uhrzeit zugeht, als mancherorts den kompletten ganzen Tag.
Ich mußte ca. 2,5 Stunden durch die Stadt und Vororte gehen und begann um 09:30 Uhr mit dem Aufstieg. Auf einen einst sehr schönen, aber derzeit (gesperrten?) verlassenen Pfad kämpfte ich mich den Berg hinauf. Der Pfad war teilweise total verwachsen und nur mit größter Anstrengung zu begehen. Das Wetter hatte für eine Stunde kein Mitleid mit mir und es fing heftigst zu regnen an. Auf Regenbekleidung verzichtete ich, weil die wäre genauso wie meine Arme und Beine von den Dornenzweigen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden.
Leider verpasste ich eine Abzweigung auf meinem Pfad und ging in die komplett falsche Richtung. Da der Pfad aber ziemlich gut zu begehen war, dachte ich, dass ich richtig sei und schaute viel zu spät auf das GPS. Ich war auf dem zweiten Berg, den Monte Somma unterwegs und nutzte den Fehler jedoch, indem ich ein paar tolle Fotos von der Westseite des Vesuv schoss. Auch muss ich gestehen, dass die Gratroute ziemlich schön zu begehen war und ich hoffte, dass ich, wie laut Kartenmaterial angegeben, auf der anderen Seite absteigen und auf meine ursprünglichen Route stoßen konnte. Leider war dieser Pfad gar nicht mehr vorhanden und so mußte ich absteigen und außen rund um den Berg gehen, um wieder auf meine richtige Abzweigung zu stoßen.
Um exakt 16:00 Uhr war ich dort, wo ich um 11:00 den Weg verpasst hatte und gab ordentlich Gas. So traf ich dann um 17:00 Uhr bei der Information ein, wo mir nach Kauf eines 10€ teuren Tickets mitgeteilt wurde, dass ich schnell zum Tor laufen sollte, weil dieses in 2 Minuten zusperrt. Eigentlich wollte ich noch nach dem anstrengenden Anstieg eine kleine Pause machen, aber so hetzte ich im Sprint zum 500 Meter enfernten Tor. Dort bekam ich die Order, dass ich um exakt 18:00 Uhr wieder zu erscheinen habe, weil zugesperrt wird. Meinen Einwand, dass ich den Krater umrunden und auf der anderen Seite absteigen und weiter nach Pompei wollte, wurde mir aufs heftigste mit Strafandrohung verboten, da ich dazu keine Genehmigung vorweisen konnte und das sowieso im Nationalpark Vesuv generell verboten sei.
So blieb mir also nichts anderes übrig, wieder auf meine Pause zu verzichten und die Kraterbesichtigung innerhalb einer Stunde zu erledigen. Geschafft habe ich es übrigens in 45 Minuten. Unten angekommen wurde mir bereits freundlicherweise vom Nationalpark ein Bustaxi organisiert, welches mich zum nächsten Bahnhof brachte, wo ich dann mit dem Zug nach Pompei weiterfuhr.
In Pompei werde ich zwei Nächte verbringen, da ich morgen einen „Zero-Day“ einlegen werden, um die Ausgrabungstätte des antiken Pompeji zu besichtigen.
Oh welch ein anstrengender langer Tag. Aber hast viel gesehen. Von Menschenaufläufen bis Natur pur. 🙂
Nu darfst dich erholen. Viel Freude beim Entspannen 🙂