Rom-Salerno – Tag 1: Rom-Artena

Kilometer heute: 51,80
Kilometer gesamt: 51,80
Wetter: bewölkt/sonnig/Regen 28C°
Unterkunft: Hotel degli Amici 47,00€

Heuer waren meine Kilometerleistungen bis jetzt ziemlich spärlich. Bis auf Bologna-Florenz (Via degli Dei) im Jänner und drei 24-Stunden Events kann ich eigentlich nichts vorweisen. Auch sind Trainingsleistungen aufgrund meiner derzeitigen 7-Tage Arbeitswochen praktisch nicht vorhanden. Aber das soll nicht als Ausrede dienen, weil ich bin ja endlich wieder unterwegs!  Eigentlich wollte ich ja von Salzburg nach Triest gehen, aber ich entschied vor einer Woche nochmals um. Es folgte eine arbeitsintensive Woche, da ich sämtliche Routen erstellen, teilweise verbessern sowie meine kompletten Unterkünfte buchen musste. Gestern, Freitag, arbeitete  ich quasi noch bis zur letzten Minute und wurde von meiner Frau Sonja um 11:00 Uhr zum Hauptbahnhof Salzburg gefahren. Von dort aus fuhr ich zum Flughafen München und flog am späten Nachmittag nach Rom. Meine Unterkunft in Rom erreichte ich problemlos, da ich in der Nähe einer Metrostation gebucht hatte.

Meine heutige Etappe begann ich fast schon traditionsgemäß um 06:00 Uhr. Beim verlassen der Unterkunft war mein erster Gedanke: „mollig warm“ und ein Blick auf die Wetterapp verriet mir 24C°, welche mich schon in den ersten Minuten gehörig ins Schwitzen kommen ließen. Gerade als ich daran zweifeln begann, ob ich den heutigen Tag überhaupt überstehe kam ich bei einer geöffneten Bar vorbei und frühstückte erstmal. Ich denke mal, dass ich zu wenig akklimatisiert war bzw. der Kopf noch nicht frei genug war. Nach dem Frühstück war es mir auf jeden Fall egal, dass der Schweiß nur so floss. Ich setzte einen Fuß vor dem anderen und spulte einfach nur meine Kilometer und erreichte endlich die Via Appia Antica, auf der schon letztes Jahr unterwegs war.

Bei Kilometer 9 bekam ich dann leider Knöchelprobleme. Keine Ahnung wieso, vermutlich eine Druckstelle im Schuh. Zum meinen Glück jedoch hatte ich die Sporteinlagen von Höck-Schuh zusätzlich eingepackt. Nach dem Wechseln der Einlagen war der Schmerz geringer und verschwand dann komplett nach ein paar Stunden.

Nach der Via Appia Antica und dem durchqueren einer kleinen Ortschaft kam ich zum „Parco regionale dei Castelli Romani“, einen Nationalpark den ich mit Mountainbiker teilen durfte. Klischee erfühlt: Mountainbiker nehmen keine Rücksicht auf Wanderer, zumindest in Italien. Mit hoher Geschwindigkeit wird abgefahren und etwaige Hindernisse durch lautes Rufen weggescheucht. Nachdem es dann leicht zu tröpfeln begann, waren auf einmal die Mountainbiker wie von Zauberhand verschwunden. Schönwetterfahrer!

Ich befand mich auf offener Fläche, als sich plötzlich eine Gewitterzelle näherte. Gefährlich nahe schlugen rechts und links von mir Blitze ein. Mir blieb nichts anderes übrig als schnell weiter zu marschieren und nach gut 15 Minuten war der Spuk genauso schnell wieder vorbei, wie er gekommen war. Der nächste gefährliche Part folgte, als es gut drei Kilometer vor meiner heutigen Unterkunft sehr stark zu regnen begann. Und genau diese letzten drei Kilometer musste ich auf einer viel befahrenen Bundesstrasse gehen. Konzentriert für den seitlichen Rettungssprung und komplett durchnässt erreichte ich schließlich gegen 19:00 Uhr mein Hotel.

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